Wie Schmerzgele die Umwelt belasten


Nicht einfach abwaschen
Wie Schmerzgele die Umwelt belasten
DenisProduction.com/Shutterstock.com

Statt schlucken einfach cremen – Schmerzgele mit Diclofenac helfen genau dort, wo sie gebraucht werden. Weil die Haut aber nur einen kleinen Teil des Wirkstoffes aufnimmt, landet der Rest im Abwasser. Für die Umwelt bleibt das nicht ohne Folgen.

Von der Haut ins Abwasser

Diclofenac (z. B. Voltaren) ist ein bewährtes Schmerzmittel. Als Tablette eingenommen kann es auf Dauer allerdings die Magenschleimhaut angreifen. Praktisch, dass es den Wirkstoff auch als Gel zum Auftragen auf die Haut gibt. Anstatt den Umweg über Verdauungstrakt und Blutkreislauf zu nehmen, gelangt das Medikament so direkt an die schmerzende Stelle. Vom Körper aufgenommen wird aber nur ein kleiner Teil des Medikaments. Circa 90 Prozent verbleiben auf der Haut – und gelangen nach dem Auftragen ins Abwasser, etwa beim Händewaschen oder Duschen.

Für Greifvögel so giftig wie Zyankali

Kläranlagen beseitigen den Wirkstoff in aller Regel nicht, weil nur wenige Anlagen mit dem dafür nötigen Ozon oder Wasserstoff arbeiten. In der Konsequenz gelangt Diclofenac ungefiltert in die Umwelt und bedroht dort mehrere Wildtierarten wie Greifvögel, Fischotter oder Forellen. Für Greifvögel, so die Aussage des Veterinärmediziners Jürgen Dämmgen, ist der Wirkstoff so gefährlich wie Zyankali. Schon in den 90er-Jahren fielen dem Medikament in Pakistan drei Greifvogelarten beinahe komplett zum Opfer.

Hände mit Papierhandtüchern abwischen

Wer die Umwelt schützen will, muss deswegen aber nicht auf Diclofenac-Schmerzgele verzichten. Ein paar einfache Regeln helfen, die Belastung der Umwelt deutlich zu reduzieren:

  • Hände nach dem Auftragen des Gels mit einem Papierhandtuch reinigen: Zunächst die Innenfläche, dann den Handrücken und schließlich den Daumen und die Haut zwischen den Fingern. Nach jedem Schritt das Papierhandtuch einmal falten und es am Schluss in den Restmüll werfen.
  • Nur die unbedingt nötige Menge Diclofenac auftragen. Meist genügt eine kirsch- bis walnusskerngroße Menge.
  • Die Haut erst waschen, wenn das Gel eingetrocknet ist.

Quelle: Deutsche Apothekerzeitung, Nr. 8/2022

ApothekenApp



Kundenparkplatz

kostenlose Parkplätze im Hof

News

Infektionsgefahr an Bord

Ehepaar sitzt am Heck auf dem Sonnendeck eines Schiffes und schaut aufs Meer.

Mit Noroviren auf Kreuzfahrt

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als eine Kreuzfahrt, sei es durch die Karibik oder in skandinavischen Gewässern. Doch leider gelangen auch immer wieder Noroviren an Bord. Wer sich damit ansteckt, verbringt meist mehr Zeit im Bett und auf der Toilette als auf dem Sonnendeck.   mehr

Nanoplastik in Wasserflaschen
Sportlerin trinkt Wasser aus einer PET-Flasche.

Gefährlicher als Mikroplastik

Plastik wird offenbar zu einem immer größeren Problem: Forschende haben in Trinkwasser aus PET-Flaschen massenweise Plastikfragmente gefunden, die noch kleiner sind als Mikroplastik – und dadurch über das Blut bis in das Gehirn eindringen könnten.   mehr

Medikamente sicher geben
Ältere Frau beim Einnehmen einer Tablette. Für die beste Wirkung sollten die Einnahmehinweise beachtet werden.

Tipps rund um Tabletten & Co.

Was genau heißt eigentlich „morgens nüchtern“ bei der Medikamenteneinnahme? Und wer hat Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan? Diese und andere Fragen stellen sich beim Verabreichen von Arzneimitteln häufig. Hier gibt es Antworten.   mehr

Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren
Eine Frau nimmt ein Nahrungsergänzungsmittel ein

Kein Wundermittel

Früher gab es den täglichen Löffel mit Lebertran, heute Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren. Das Versprechen dazu: Es soll gesund sein. Durch wirken diese Präparate wirklich?    mehr

Sommerhitze lässt Herzen flimmern

Hand hält Thermometer mit 45° C gegen den blauen Himmel

Achtung, Vorhof in Gefahr

Hitze kann viele Gesundheitsprobleme verursachen. Mit dabei sind Herzrhythmusstörungen. Schon ab 39° C Außentemperatur steigt das Risiko für Vorhofflimmern deutlich an.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Markus-Apotheke
Inhaber Markus Essers
Telefon 0211/48 10 18
E-Mail info@markus-apotheke.de